Bulletins von #ProtectTheKids zur epidemiologischen Lage, mit Links zu wissenschaftsbasierten Datenquellen.
Abwassermonitoring
EAWAG Dashboards: SARS-CoV-2 im Abwasser
covSPECTRUM-Projekt zur Bestimmung der Varianten-Prävalenz: Wastewater in Switzerland
CH-SUR: Epidemiologische Überwachung von COVID-19 und Influenza in Schweizer Spitälern
Seit dem 1. März 2020, nur vier Tage nach dem ersten bestätigten COVID-19-Fall in der Schweiz, erfasst das krankenhausbasierte COVID-19-Überwachungssystem (CH-SUR) detaillierte klinische und epidemiologische Informationen über die Krankheitslast, den klinischen Verlauf und Risikofaktoren. Ab dem 15. November 2020 wurden CH-SUR und das 2018 gestartete Influenza-Überwachungsprojekt zu einem einzigen Register zusammengeführt, so dass CH-SUR sowohl COVID-19 als auch Influenza erfasst und bei Bedarf problemlos auch andere respiratorisch übertragene Viren einbeziehen kann.
Derzeit nehmen 6 Spitäler aktiv an CH-SUR teil, was einen grossen Teil der pädiatrischen und erwachsenen hospitalisierten Patienten in der Schweiz repräsentiert.
Siehe auch die Übersicht Erhebungssysteme für übertragbare Krankheiten des BAG.
Epidemiologische Bulletins von #ProtectTheKids
Übersterblichkeit, KW 48 (27.11 – 03.12.2023)
Seit Mitte November (KW 46/2023) liegt die Sterblichkeit der Personen ab 65 Jahren schweizweit über der Obergrenze des (kürzlich bereits nach oben korrigierten) Erwartungsbereichs (BFS, Laufende Erfassung der Todesfälle).
Der Anstieg der Übersterblichkeit begann Ende September, zeitgleich mit dem Anstieg der COVID-19-Hospitalisierungen. Ausserdem steigt die Übersterblichkeit seit Mitte November (KW 46/2023) beschleunigt an, was zeitlich mit den seit Mitte November sehr hohen SARS-CoV-2-Konzentrationen im Abwasser korreliert. Es ist daher wahrscheinlich, dass die aktuelle Übersterblichkeit hauptsächlich auf COVID-19 zurückzuführen ist und dass andere respiratorisch übertragene Infektionen eine untergeordnete Rolle spielen. Auch der viel zu hohe Anteil nosokomialer Infektionen (30 % aller COVID-19-Hospitalisierungen) kann zur beobachteten Übersterblichkeit beitragen.
Abwasser, Stand 27.11.2023
Seit Anfang November 1 sind die SARS-CoV-2-Konzentrationen im Abwasser sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern steil angestiegen. Die Konzentrationen erreichten um den 12.11.2023 ein Plateau, steigen jedoch seit dem 27.11.2023 erneut an.
Stand 27.11.2023 wurden die Abwasserwerte in den meisten Schweizer Regionen von den Varianten-Clans Eris (EG.5.1.*; Anteil ca. 20 – 45 %) und Pirola (BA.2.86.*, JN.1.*; Anteil ca. 35 – 50 %) dominiert, wobei die Variante JN.1.* gegenüber EG.5.* in allen Regionen des Landes einen starken Wachstumsvorteil zeigt (covSPECTRUM Wastewater Analysis).
Neue COVID-19 und Influenza-Hospitalisierungen, KW 47 (20. – 26.11.2023)
Von Woche 39 (25.09. – 01.10.2023) zu 47 (20. – 26.11.2023) wurde im Überwachungssystem CH-SUR ein steiler Anstieg von 171 auf 658 COVID-19-Hospitalisierungen pro Woche verzeichnet.
In Woche 47 wurden total 667 Hospitalisationen erfasst. Diese setzten sich aus 658 COVID-19-Hospitalisierungen (99 %) und 9 Influenza-Hospitalisierungen (1 %) zusammen.
Der Anteil nosokomialer Infektionen (25 – 30 % aller COVID-19-Hospitalisierungen) ist seit 12 Monaten deutlich zu hoch und Grund genug, den Schutz vor Aerosolen zu verbessern.
Abwasser, Stand 20.11.2023
Seit Anfang November sind die SARS-CoV-2-Konzentrationen im Abwasser sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern steil angestiegen. Die Konzentrationen erreichten um den 10.11.2023 ein Plateau, der Trend ist aktuell unklar. Stand 20.11.2023 wurden die Abwasserwerte in den meisten Schweizer Regionen von den Varianten-Clans Eris (EG.5.1.*; Anteil ca. 30 – 40 %) und Pirola (BA.2.86.*, JN.1.*; Anteil ca. 20 – 30 %) dominiert, wobei die Variante JN.1.* gegenüber EG.5.* in allen Regionen des Landes einen starken Wachstumsvorteil zeigt (covSPECTRUM Wastewater Analysis).
Bemerkungen
- eine bzw. zwei Wochen nach den Herbstferien in Zürich resp. Basel. ↩︎